Ayurvedische Heilkräuter

Ashwagandha - Mehr als nur Potenz, gibt neue Kraft

Ashvagandha wird auch "Indischer Ginseng" genannt. Die Wurzel der Winterkirsche, eines 1-2 Meter hohen Strauches, wird im Ayurveda als ein stärkendes und regenerierendes Mittel (Rasayana) betrachtet.

Seine Geschmackskomponenten sind bitter, zusammenziehend und süß, die Wirkung auf die Doshas ist Vatha- und Kapha-reduzierend. Ashvagandha wird in Europa zumindest seit den 90er Jahren als Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel verwendet, z.B. Getränkepulvern, Kräuterteemischungen und als Gewürzpulver.

 

Neben der allgemein vitalisierenden Wirkung unterstützt Ashvagandha insbesondere das Nervensystem bei Erschöpfung und allen damit verbundenen Problemen wie emotionale Instabilität, Anspannung, Schlafstörungen und Angst. Geichzeitig wirkt es auch beruhigen, auch bei Übelkeit und Erbrechen sowie asthmatischen Beschwerden. Eine klassische Anwendung für die Pflanze ist das Thema "Fruchtbarkeit und sexuelle Kraft des Mannes", darauf kann auch der Name "Ashvagandha - Duft des Pferdes" hinweisen.

 

Die Inhaltsstoffe sorgen zudem für eine anti-entzündliche Wirkung, speziell im rheumatischen Formenkreis, bei Muskel und Knochenschwäche verbunden mit degenerativen Erkrankungen wie der Arthrose wird die Pflanze gern eingesetzt.

 

Das Immunsystem wird gestärkt und erste Studien zeigen auch eine antikanzerogene Wirkung, weil die Aktivität der Makrophagen, also der Körpereigenen Abwehrzellen, unterstützt wird. Im Ayurveda stärkt Ashvagandha das Muskel und Fleischgewebe und korrigiert dessen Stoffwechsel, so dass dadurch Wachstumsprozessen entgegengewirkt wird. In der Sportmedizin und speziell im Krafttraining ist es eine optimale Unterstützung, Ashvagandha mit Milch aufgekocht täglich zu verzehren.

 

Stichworte: Stabilität und Wachheit, Wärmung, Stressanpassung, unterstützend, beruhigend und zentrierend, Aphroadisiakum, immunstärkend, antirheumatisch, Muskelaufbau, Vata und Kapha reduzierend

Ayurveda Journal 1/2011

Bockshornkleesamen

Die viereckigen, ziemlich flachen, beigebräunlichen Samen sind ein wesentlicher Bestandteil vieler Gemüsecurrys und anderer pikanter Gerichte. Bockshornklee ist ein gutes Tonikum bei Schwächezuständen, insbesondere wenn das Nervensystem und die Atemwege betroffen sind. Ebenso hilfreich ist er, um nach der Schwangerschaft wieder zu Kräften zu kommen.

Da Bockshornkleesamen einen leicht bitteren Geschmack haben, sollten Sie immer darauf achten, die vorgeschriebene Menge nicht zu überschreiten und sie nicht anbrennen zu lassen, denn dadurch werden sie noch bitterer.

Bockshornklee kann auch äußerlich als Paste bei Geschwüren, Abszessen und Furunkeln angewendet werden.

 

TIPPS: In Indien essen Frauen Bockshornsamen mit jaggery (Unraffinierter Palmzucker) nach der Geburt eines Kindes, um den Rücken zu stärken, die Körpersäfte zurückzugewinnen und die Sekretion der Muttermilch anzuregen.

20g. Bockshornkleesamen in kaltem Wasser einweichen und morgens nüchtern trinken, reinigt das Blut und wirkt heilend bei Hämorrhoiden. Bockshornkleesamen gemahlen, mit Wasser zu einer Paste angerührt, auf Hämorrhoiden gestrichen, lindert den Juckreiz.

 

Rezeptidee: Bockshornkleesamen in der Kaffemühle mahlen und in den Brotteig kneten - ergibt einen herrlichen Geschmack!

von Horst Maiwald (dipl. clin. Ayurveda-Spezialist)

Harida - Gelbwurz - Kurkuma

Harida wird bei uns Gelbwurz gennant, weil sie eine starke Färbekraft besitzt, der Name  bedeutet auch "gelb". Harida oder Kurkuma ist vor allem als Hauptbestandteil der indischen Curry-Mischungen bekannt. Damit gehört es zu den Gewürzen indischen Ursprungs, die auch in der europäischen Küche eine feste Position erobert haben.

Seine Geschmacksrichtungen sind scharf, bitter und zusammenziehend, es gleicht allle drei Doshas aus, gehört also aus ayurvedischer Sicht zu den unverzichtbaren Bestandteilen einer ausgewogenen Gewürzküche.

Verwand mit dem Ingwer ist Curcuma nicht nur ein vielseitig einsetzbares Gewürz für die pikante Küche, sondern stärkt die Abwehrkräfte, wirkt antiallergisch und als natürliches Antibiotikum Mikroben wie Bakterien und Pilzen entgegen. Insbesondere bei Infektionen des Magen-Darmtraktes wird es effektiv eingesetzt.

Es ist ein ausgezeichnetes Lebermittel, welches den Blutfluss beschleunigt und damit die Stagnation des Blutflusses verringert.

Bei Schädigungen der Leber aufgrund von Alkoholgenuss kann es sinnvoll verwendet werden. Aufgrund seiner blutreinigenden Wirkung ist es auch innerlich und äußerlich exellent für Hautprobleme gegeignet, insbesondere bei systemisch bedingten Ekzemen und Akne.

 

Wichtig ist der Einsatz von Curcuma bei Diabetes Typ II, weil es die Ablagerungen entfernt.

Neue Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Ausschüttung von Insulin gefördert wird. Einige Studien weisen auch auf eine effektive Verwendung bei Prostata- und Brusttumoren sowie der Demenz/Mb. Alzheimer hin.

 

Zur Wundheilung, bei Stauchungen und Zerrungen kann es auch äußerlich eingesetzt werden. Es ist entzündungshemmend (insbesondere der Inhaltstoff Curcumin), kann daher vielfältig bei Dermatitis, Arthritis Osteoarhriris und Colitis eingesetzt werden und beugt anderen Altersbeschwerden vor.

 

Stichworte: Entzündungen, Verdauungsstörungen, Husten, Halsschmerzen, Hautprobleme, Wundheilung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, macht Milch verträglicher.

Ayurveda Journal 1/2011

Koriander

Koriander (Dhania) gibt es ganz und gemahlen zu kaufen. Die pfefferkornähnlichen Koriandersamen sind hocharomatisch und gehören zu den wichtigsten Gewürzen in der indischen Küche. Koriander ist die wichtigste Zutat in den Gewürzmischungen Graram Masala und Currypulver. Er wird verwendet, um Gemüse und Hülsenfrüchten noch mehr Aroma zu geben. Die im Koriander enthaltenen ätherischen Öle helfen bei der Verdauung von stärkehaltigen Speisen und Wurzelgemüse. Korianderkörner verleihen dem Essen ein frisches frühlingshaftes Aroma.

In der europäischen Küche verwendet man Koriander im Weichnachtsgebäck und in einigen Teilen Deutschlands als Brotgewürz. Schon seit alters her ist Sauermilch mit Koriander als ein durchfallhämendes Mittel bekannt. Koriander wirkt bei erhöhtem Pitta besänftigend und hat so eine günstige Wirkung bei Entzündungen im Verdauungstrakt. Seine herzstärkende und fiebersenkende Wirkung wird auch im Ayurveda beschrieben. Koriander wirkt zusammenziehend, schleimlösend und harntreibend. Pitta wird reduziert, Kapha und Vata erhöht.

Verwendung: In der Küche paßt gemahlender Koriander zu Möhren, Blumenkohl, Chinakohl, Rote Bete, Rot- u. Weißkohl. Es spielt keine Rolle, ob das Gemüse gekocht wird oder als Rohkostsalat zubereitet werden soll.

In der Weihnachtszeit kann er für Lebkuchen, Printen, Spekulatius und ähnliches Gebäck eingesetzt werden.

 

TIPPS: Um das Aroma zu erhalten ist es ratsam ganze Köröner zu kaufen. Mehlen Sie sie in kleinen Mengen (in einer elektrischen Kaffeemühle), damit die ätherischen Öle erhalten bleiben. Tee aus Koriander, Ingwer und ein wenig Pfeffer hilft bei Erkältungen und Kopfschmerzen.

Shatavari - Stärkend für das Frausein

Shatavari, der wilde Spargel, besitzt einen bitter-süßen Geschmak, stärkt Kapha und reduziert Vata und Pitta.

Die erdende Qualität macht diese Wurzel zu einem Strärkunsgsmittel für alle Dhatus. Insgesamt besitzt Shatavarie eine aufbauende, nährende Qualität, ist also ein Tonikum zur Stärkung der Lebenskraft.

Bei Erschöpfung, in den Erholungsphasen nach einer Krankheit, bei allgemeiner Schwäche oder Müdigkeit ist die Wurzel sehr empfehlenswert.

Gleichzeitig findet auf der Ebene des Nervensystems eine ausgleichende Beruhigung statt. Bei Nervosität, Stressbelastungen und Konzentrationsstörungen ist die Wurzel ein wahrer Segen. Shatavari ist das zentrale Mittel für die Frau. Diese Wurzel ist nahrhaft, stärkend und besänfigend, sie hat eine befeuchtende Wirkung.

Sie fördert die weibliche Fruchtbarkeit. Wenn die Menstruation ausbleibt oder unregelmäßig wird oder wenn einfach die weiblichen Geschlechtsorgane insgesamt gestärkt werden sollen, dann ist Shatavari die richtige Wahl. Zudem es auch in der Menopause eingesetzt, um die damit verbundenen unangenehmen Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen durch Östrogenabfall zu beruhigen.

 

Wissenschaftlich betrachtet gehört Shatavari in die Gruppe der Phytoöstrogene, die - obwohl selbst nicht östrogenhaltig - eine Wirkung an den Rezeptoren entfalten und somit eine echte Alternative zur klassischen Hormonersatztherapie darstellen. Auch eine Wirkung bei beginnender Osteoporose durch Simulation der Osteoblasten konnten nachgewießen werden. Während der Stillzeit kann der Milchfluss angeregt werden.

 

Die Wurzel hat eine antientzündliche Wirkung, ist also nützlich bei chronischen Koliken, Magenschleimhautentzündungen, Sodbrennen, wowie pitta-bedingten Schmerzzuständen. Insbesondere die Verarbeitung mit Ghee als sogenanntes Shatavari Ghee eignet sich bei Schleimhautentzündungen im Magen-Darm-Trakt, u.a. auch bei Colitis ulcerosa. (erhältlich bei Amla Natur)

 

Stichworte: Menustration, Schwangerschaft, Wechseljahre, Entzündungen, Erschöpfung, Stärkung der Nervenkraft, Hitzewallungen, Übersäuerung des Magens, Endzündungen im Magen Darm-Trakt.

Ayurveda-Journal 1/2011

Trikatu

Eine der bedeutenden Gewürzmischungen im Ayurveda ist Trikatu. Trikatu besteht aus 3 Gewürzen:

Pippali (langer Pfeffer), Maricha (schwarzer Pfeffer), und Sunthi (Ingwer), die zu gleichen Teilen gemischt werden. Alle 3 Kräuter tragen die Geschmacksrichtung rasa (scharf) und verstärken einander in ihrer Wirkung durch ihre ähnlichen Eigenschaften. Vata und Kapha werden verringert, Pitta wird durch die Einnahme von Trikatu erhöht und sorgt für eine angenehme Wärme, die dominierenden Vata- und Kapha - Doshas zugute kommt. Trikatu ist ein "Agni-Entfacher" (es regt das Verdauungsfeuer an) und ein "Ama-Verbrenner".

Die Shrotas (Zirkulationskanäle) erden gereinigt.

Es wirkt positiv und ausgleichend auf das Atmungssystem (überschüssiger Schleim wird gelöst), Stoffwechselkrankheiten, Fettleibigkeit, Verstopfung, Blähungen, Kopfschmerzen/Migräne, Blutzirkulation und Durchblutung und Arterienverkalkung wird vorgebeugt. Der Körper profitiert von der antibiotischen Wirkung, der Schmerzlinderung und der neuen Energie, die Trikatu mit sich bringt.

Einnachme: Trikatu kann als Pulver mit etwas Agavendicksaft/Reissirup vor oder nach dem Essen zur "Stimulierung der Verdauung" genommen werden.

(Ein Text vom Team Aryurveda Oase, im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg v. Lisa N.)

Triphala

Wenn wir Prana aufnehmen, so geschieht dies primär über die Lungen, und sekundär über die Nahrung durch die Aktivität des Dickdarms. Der Dickdarm transportiert Prana in die Knochen wo es die Nerven mit Energie versorgt. Funktioniert der Dickdarm nicht richtig, nehmen wir anstelle des positiven Pranas nur Abfallgase (Apana) auf, was verschiedene Krankheiten wie Arthritis und nervöse Störungen verursacht.

Triphala ist eine prominente ayurvedische Kompination aus drei wichtigen Kräutern: Amalaki, Haritaki, und Bibitaki. Es kontrolliert abwärtsbewegende Luft und erleichtert die Aufnahme von Prana. Häufig wird es bei chronischer Verstopfung angewendt und als natürlicher Darmreiniger. Das Pulver wird wie Tee zubereitet und kann als ein sanftes Abührmittel vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Als Tonikum nimmt man etwa 1 - 2 gr. nach den Mahlzeiten. Gilt als eines der stärksten verjüngenden Mittel im Ayurveda. Amalaki entält den höchsten Gehalt an natürlichem Vitamin C.

Sie ist der Hauptbestandteil von Chyawanprash, dem klassischen ayurvedischen Stärkungstonikum. Amla baut neues Gewebe auf, vermehrt die Zahl der roten Blutkörperchen, nährt Knochen und fördert Haarwachstum. Festigt Nägel, wirkt gegen Zahnfleischbluten, reinigt den Darm und reguliert den Blutzucker. Amla ist von sattwischer Natur und verleiht Langlebigkeit, Glück und Liebe. Amla ist für alle Körpertypen geeignet und schmeckt sehr angenehm.

von Horst Maiwald (dipl. clin. Ayurveda-Spezialist)

Zimt

Zimt hat einen süßlichen, mild würzigen Geschmack und ist gemahlen, als Zimtrinde und als Zimtstangen im Handel erhältlich. Zimt kann sehr gut zusammen mit anderen Gewürzen verwendet werden. Man kennt Zimt als Bestandteil von Gewürzmischungen, wie Currypulver, Garam Masala oder auch im bekannten Lebkuchengewürz. Durch seine erwärmenden Eigenschaften hat der Zimt eine lindernde Wirkung bei Erkältungskrankheiten. In der kalten Jahreszeit ist er auch ein harmonisierendes Mittel bei Vata-Konstitutionen, welche zu depressiven Gemütsstimmungen neigen mögen. Außerdem regt Zimt den Kreislauf an fördert die Druchblutung.

Verwendung: Gebäck, Süßspeißen, Pudding, Kompott, Michreis und Cremes.

 

TIPP: in der kalten Jahreszeit schötzt uns ein Tee aus Zimt, Ingwer, Nelken und Kardamom vor Erkältungen.

von Horst Maiwald (dipl. clin. Ayurveda-Spezialist)